Telegehirn

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By the way: Antideutsches Sommerloch

In der Jungle World ( 32/08 ) veröffentlichte Stephan Grigat (Café Critique) einen Artikel über Antideutsche, Philosemitismus, Politkitsch und Israelfahnenschwenker. Eine Nummer später antworteten Ingo Way und Stefan Wirner mit ihrem Artikel “Dialektischer Antizionismus oder: Juden als nützliche Idioten”. Der ellenlange Artikel von Grigat lässt sich auf ein paar kritische Kernpunkte einschmelzen. Nur wer sich aus rein theoretischen Erwägungen heraus solidarisch mit Israel erklärt und diese Solidarität auch nur theoretisch ausübt, der ist kein Philosemit. Dabei kommt der Philosemitismusvorwurf fast ausschließlich aus Kreisen, die selbst schärfste Israelkritik im antizionistischen Sinne betreiben. Aus Kreisen, die Israel als Apartheidstaat betrachten, ist der Philosemitismusvorwurf ein Ritterschlag und kein Grund diese ideologisch motivierte Kritik ernsthaft zu widerlegen.

Moshe Zuckermann, Robert Kurz, Isabel Erdem oder Robert Misik können einfach kein Maßstab sein. Egal wie umfangreich Pamphlete auch sein mögen: diese Leute werden sich niemals überzeugen lassen. Warum versucht man es dann? Es ist absolut schädlich, wenn man, egal in welcher Form, einen Schritt auf solche “Freunde” Israels zu geht. Im Gegenteil: eine harte Abgrenzung ist notwendig und dazu sollte man ihre haltlosen Philosemitismusvorwürfe als das abtun was sie sind: eine vergiftende Ideologie aus dem unfruchtbaren Schoß der dunklen Seite der Macht. Die von Grigat vorgetragene Bevorzugung von utopischen Worthülsen, die letztendlich nur nach innen gerichtet sein können und sonst wirkungslos verpuffen, gegenüber der Praxis, die auch mal das Schwenken von Israel-Fahnen beinhaltet, was ja gerade im Land der Täter, das auch heute noch ein nicht unerhebliches Potenzial an Antisemiten und Antizionisten beheimatet, eine enorm propagandistische und provokative Tat darstellt, erinnert mich an den Film “Das Leben des Brian“:

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