Telegehirn

Was ist das für 1 Blog?


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Rocket to Russia?

Die Debatte um die geplante Stationierung von 10 (!) amerikanischen Abfangraketen in Polen und der Bau einer X-Band Radarstation in Tschechien, die Teil des amerikanischen Raketenabwehrsystems National Missile Defense (NMD) werden sollen, schlägt in Deutschland hohe Wellen und ob Kurt Beck, Frank-Walter Steinmeier oder Guido Westerwelle. Alle sind sich einig: Keine neuen Raketen in Europa. Amerikanische Raketen wohlgemerkt. Besonders kurios ist dieses Video mit Guido Westerwelle bei TV Liberal (Motto: Opposition live). Es gibt auch eine Textversion. Eigentlich wäre es angebracht den Unsinn, den Westerwelle da von sich gibt, in einem gesonderten Artikel genau zu beleuchten, denn so schnieke Vorlagen, wie von Westerwelle, findet man recht selten:

„Stellen wir uns nur die Reaktion aus Washington vor, wenn umgekehrt Russland ohne Rücksprache mit den USA eine vergleichbare Raketenstationierung etwa in Kuba plante. Deshalb ist die russische Kritik ernst zu nehmen.“

Abgesehen von diesem unseligen Vergleich Polen-Kuba und der dabei unterschwellig mitschwingenden Haltung, daß Polen der Hinterhof des russischen Bären sei und die USA dort nichts zu suchen hätten, bestreitet Westerwelle indirekt die Souveränität von Polen und Tschechien, denn „die geplante Raketenstationierung in Polen oder Tschechien„, sei „keine bilaterale Angelegenheit von Prag und Warschau auf der einen und Washington auf der anderen Seite„, sondern „es geht um die Sicherheit ganz Europas. Deshalb müssen Entscheidungen, die in ihrer Tragweite den ganzen Kontinent betreffen, auch im europäischen Rahmen abgestimmt werden.“ Solche Töne kennt man in Polen und Tschechien zur Genüge. Aus der Zeit der sowjetischen Hegemonie über Osteuropa.

Nun beansprucht die EU und durch sie auch Deutschland und seine Politiker, das Recht sich in souveräne Entscheidungen dieser Länder einzumischen und Forderungen nach einem russischen Vetorecht lassen Polen und Tschechien keine andere Wahl, als sich noch enger an die USA zu binden. Gerade in Polen ist, historisch bedingt, die Furcht vor dem übermächtigen Nachbarn Russland, tief verankert und da weder die EU und schon gar nicht Deutschland, sich jetzt sonderlich für die Souveränität Polens stark machen, bestätigt sich in Warschau erneut die Erkenntnis, daß letzendlich nur die USA in der Lage sind, die Sicherheit und Souveränität Polens ausreichend zu gewährleisten und zu garantieren. 

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Bart weg – Arbeit da

Der als Problembär weltweit bekannt gewordene SPD-Vorsitzende und Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, hat den 4 Millionen Arbeitslosen in Deutschland endlich verraten wie sie wieder ohne große Anstrengungen einen Arbeitsplatz finden können: waschen und rasieren!

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Fotoquelle: Titanic

Der Weihnachtsmann sollte daher alle Arbeitslosen mit Rasierern und Seife beschenken, denn dann lösen sich alle arbeitsmarktpolitischen Probleme in Deutschand innerhalb von drei Wochen. Warum ist der Problembär nicht früher auf diese geniale Idee gekommen? Dann hätte sich die Politik Hartz I bis IV sparen können. Der Problembär beweist einmal mehr, daß Politik so einfach sein kann und nicht unbedingt nach komplizierten Lösungen suchen muss, denn es geht doch auch anders: Die Jobcenter werden zu Friseur- und Badecentern umgebaut.

Allerdings frage ich mich: wie konnte Kurt Beck mit seinem Bart denn Ministerpräsident werden? Kurt Beck ist ja etwas „füllig“ und dürfte daher, besonders im Sommer, stark unter vermehrter Transpiration leiden. Kurt Beck sollte daher mal ordentlich abspecken und reichlich Seife benutzen, dann klappt es auch mit der Kanzlerschaft und das innerhalb von nur drei Wochen.


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BILD oder Titanic: wer gehört verboten?

Die Satirezeitschrift Titanic, die so freundlich ist mich zu verlinken, hat für das aktuelle Titelbild eine einstweilige Verfügung kassiert. Lassen wir einmal den etwas fragwürdigen Gerichtsort beiseite. Die Entscheidung in der Hauptsache steht ja noch aus.

Vergleichen wir doch einmal. Das wurde verboten:

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Das hier liegt vollkommen legal in fast allen Zeitungsläden aus:

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Dazu passend hat Wolfram, von Täglich alles, sich mit der BILD und deren Gründen beschäftigt, warum Deutschland (natürlich nur im Fussball) besser sei, als alle anderen und in es in Wahrheit nur BILD Deutschland verdient hat, Weltmeister zu werden. Unter dem Titel menschliche Dummheit entlarvt Täglich alles die hohle Anbiederei von BILD, besonders gegenüber Klinsmann.Aber kommen wir wieder zu Beck: Problem Kurti kann sich im Internet davon überzeugen, daß sein Vorgehen ein absoluter Fehlschlag ist. Durch die Klage hat er erst für das Bekanntwerden des Titelblatts und deren Verbreitung gesorgt. Wissen er und seine Berater das nicht oder handelt Beck bewusst? Spätestens seit die Mohammed-Karikaturen, in Europa von den Medien aus Furcht weitgehend ignoriert, sich im Internet frei verbreiteten, sollte doch klar sein, daß es so gut wie keine Möglichkeit zur Zensur mehr gibt. Alle gegen die Verbreitung gerichteten Maßnahmen bewirken stets das Gegenteil. Herr Beck weiß wahrscheinlich nicht einmal was ein Blog ist. Das ist aber bei vielen Politikern der Fall. Gerade in seiner Generation, als es eine unfassbare Sensation war, daß sich zwei Balken und ein Ball über den Bildschirm bewegen. Wie soll da Platz für das Internet und die Blogoshäre sein? Egal welche Motive Kurt Beck hatte, er hat sich selbst in den Fuß geschossen.


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Kurt Beck vs. Titanic – Es gutmenschelt in der Blogosphäre

In einem Interview mit der Zeitung Junge Welt hat Thomas Gsella, der Chefredakteur der Satirezeitschrifft Titanic, Stellung genommen zu der einstweiligen Verfügung, die Kurt Beck gegen die aktuelle Ausgabe der Titanic erwirkt hat . Gewohnt ironisch klärt Thomas Gsella Beck und alle anderen Humorlosen und überbesorgten Gutmenschen über die Intention der Titanic auf:

….

Also alles nur heiße Luft?

Das Heft liegt weiter lustig am Kiosk und wird, wie unsere Gewährskioske mailen, gerne gekauft. Wir haben ja weder behauptet noch behaupten wollen, daß Beck eine Bestie ist, die abgeknallt gehört. Das tut man nämlich nicht. Das hat unsere Anwältin auch der Gegenseite klargemacht. Offenbar mit Erfolg; zur Zeit tun Becks Anwälte gar nix.

Und wann würden die angedrohten 250 000 Euro Ordnungsstrafe fällig?

Vermutlich für den Fall, daß wir als Redaktion und Verlag mit einem riesigen Plakat mit Beck drauf durch die Straßen ziehen und skandieren: »Knallt die Bestie ab!« Das werden wir nicht tun und würden es im übrigen auch dann nicht tun, wenn Beck es nicht verboten hätte.

….

Mit dem SPD-Chef ist also völlig unbegründet der Bär durchgegangen?

Ganz und gar. Im Grunde müßte er uns doch dankbar sein, daß wir uns für den Artenschutz einer offenbar bedrohten Braunbärversion starkmachen und Beck zu diesem Zweck auch noch als Alphakoloß ins Feld zu schicken. Wir haben uns allerdings vertan. Ein Leser, der Biologe ist, hat uns überzeugt, daß Beck wegen seiner Kinn- und Backenpartien kein Bär ist, sondern arschklar ein Hamster.

Und Hamster würde kein Mensch abknallen, weil die so putzig aussehen.

Eben, und Problemhamster gibt es praktisch gar nicht. Eigentlich ist der ganze Titel Mist.

….

Eigentlich müßten Sie sich doch sogar bei ihm bedanken – für die tolle Publicity.
Die SPD muß sich bei uns bedanken. Mit einem Schlag hat sie der ganzen Welt gezeigt, daß sie eine eher halbintelligente und vollständig humorlose Bizarrgruppierung ist; eigene Flyer wären da viel teurer gewesen. Andererseits weiß ich nicht, wie viele Bären- oder Hamsterhalter jetzt in die SPD eintreten. Oder aus ihr raus? Keine Ahnung …

….

Der Trierer Medienblog schliesst sich der Kritik am Vorgehen des SPD-Vorsitzenden an und schreibt recht überzeugend:

Meiner Ansicht nach ist das Vorgehen Beck’s ungerechtfertigt. Der alte Satz “Satire darf alles, solange sie nur trifft”, greift, denn diese Satire trifft zweifellos. Wer hat beim Anblick des bärtigen, gemütlich wirkenden Rheinland-Pfälzers nicht schon mal an einen Bären gedacht. Durch sein politisches Amt ist Beck außerdem eine Person des öffentlichen Lebens, die sich eine (auch kritische oder satirische) Auseinandersetzung mit seiner Person eher gefallen lassen muss als ein Privatmann. Den Aufruf “Knallt die Bestie ab!” kann man hier auch keinesfalls als Aufruf zu einer Straftat ansehen, da das potentielle Zielpublikum der Titanic durchaus in der Lage ist, die Aufforderung als Satire zu dekodieren.

Der heuteblog schliesst sich der allgemeinen Kritik an Beck an und kommt zu dem Schluß:

Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten!

Fresse halten ist ein gutes Stichwort. Es gibt ja auch Blogs, die das nichts so sehen wie der Mainstream der Blogosphäre. Und das ist gut so! Denn was wäre die bunte Welt der Blogs, ohne die Sektierer und deren verschrobenen Deutungen der Realität. Auch wenn es noch so schmerzt, aber solche Blogger braucht das Land. Meistens ist es so, daß das genaue Gegenteil von dem richtig ist, was dort vertreten wird. So bald man mit ihnen einer Meinung ist, wird es gefährlich. Ich will hier keine Namen nennen. Ein Blick auf meine Nerd-Blogroll sollte genügen.

In meinem gestrigen Post (hier gibt es auch das verbotene Titelbild) über den Streit zwischen der Titanic und Kurt Beck hatte ich auch ein paar Reaktionen anderer Blogger vorgestellt. Die meisten sind der Meinung, das Beck vollkommen überzogen reagiert hat. Doch es gibt einen Blogger der anderer Meinung ist. Es war der einzige Blog, den ich gestern fand, der sich gegen die Titanic stellte. Ich schrieb gestern über den Blog Begleitschreiben:

Begleitschreiben verirrt sich im gutmenschlichen Dickicht und versteigt sich zu einem fragwürdigen Vergleich:

Man stelle sich ein Titelbild auf der Bild-Zeitung mit einem Farbigen vor: Knallt ihn ab. Das würde von denen, die so heftig für die Meinungsfreiheit eintreten und fast kollektiv Herrn Beck Humorlosigkeit bescheinigen, bestimmt als Affront aufgefasst und zu Recht auf das heftigste bekämpft werden.

Schlimm genug, daß Begleitschreiben hier mit dem Wort “Farbigen” die Terminologie der Rassisten verwendet. Aber egal. Wer nicht zwischen BILD und Titanic differenzieren kann und eine solch typisch deutsche Humorlosigkeit beweisst, dem ist nicht mehr zu helfen. Man merkt die WM ist für Deutschland vorbei und nun widmen sich die Kleinbürger wieder den wirklich wichtigen Dingen. Herr Beck hat schon mal ordentlich vorgelegt.

Schon beim Schreiben hatte ich das Gefühl, daß hier eine heftige Reaktion zu erwarten ist. Doch nichts passierte. So dachte ich. Doch Gregor Keuschnig hatte längst einen Kommentar abgegeben. Doch dieser blieb im Askimet-Spam-Filter hängen und wurde erst heute morgen von mir entdeckt und befreit. Ich hatte es schon geahnt: Gregor Keuschnig hatte längst den Vorwurf der Zensur erhoben:

Interessant die Phase der Denunziation in der Bloggosphäre. Gemäss Telegehirn“ (sic!) – dem „libertären Blog“ verwende ich die Sprache eines Rassisten, weil ich das Wort „Farbige“ verwende und übe mich in „Gutmenschentum“ (ein Begriff, den Victor Klemperer in der LTI eindeutig als Vokabular der Nationalsozialisten zuordnet). Da soll ich wohl demnächst dem Zensor Betreiber vorher eine politisch-korrekte Version zuschicken, damit er sein libertäres Mütchen kühlen kann.

Ich bitte davon abzusehen mir Posts zur Zensur vorzulegen. Dazu fehlt mir die Zeit. Lieber Herr Keuschnig, was haben Sie denn gegen Libertäre? Hat Ihnen mal einer die Freundin ausgespannt oder haben Sie einfach eine Überdosis Marx im Blut? Ihre Gründe sind mir vollkommen egal und das Sie anfangen mental zu onanieren, wenn Sie sich Gedanken über das Wort Telegehirn, seine Bedeutung und Herkunft machen, ist ein Zeichen für Ihre argumentative Not. Sie sind nicht der erste Blogger, der sich darauf stürzt und meint über etwas schreiben zu können, worüber er eigentlich gar nichts weiß. Ich kann Ihnen gerne etwas behilflich sein. Telegehirn geht nicht auf jenen urtümlichen Computer Mr. Altus/Telegehirn zurück. Vielmehr beziehe ich mich auf den Kurzfilm die Blumeninsel/Insel der Blumen aus dem Jahr 1989. Ich verlinke auch eine Seite mit weiteren Informationen. Ich kann ihnen auch gerne eine Privatkopie zukommen lassen. Sie sollen ja nicht in Dummheit sterben. Aber lassen Sie mich zu dem von Ihnen verwendeten Wort „Farbigen“ kommen. Mir fiel das Wort sofort auf und ich musste an Kewil denken und seinen Angriff auf den braunen Mob. Daher meine harte Kritik. Der Begriff des Gutmenschen hat heutzutage eine vollkommen andere Bedeutung als zu Zeiten Klemperers.

Einen Kommentar hier oder einen Trackback oder einen Hinweis setzt er natürlich nicht. Mein Kommentar ist nicht angekommen; ich nehme mal an, ein technischer Defekt. Oder man will unter seinesgleichen bleiben. Auch gut.

Wie Sie in meinem Post lesen können, habe ich zahlreiche Blogs zitiert und mitnichten habe ich die Zeit in allen einen Kommentar zu hinterlassen. Ein Trackback wird normalerweise von WordPress automatisch gesetzt. Ich habe das jetzt noch einmal manuell bei mir eingefügt. Sollte bei Ihnen nichts angekommen sein, dann sollten Sie einmal Ihre Software überprüfen. Es war also kein technischer Defekt, sondern, wie ich schon oben geschrieben habe, ist ihr Kommentar im Spam-Filter hängengeblieben. Warum das so passiert ist, kann ich Ihnen nicht sagen, aber die Ursache dürfte wohl eher bei Ihnen zu suchen sein. Sie hätten mir auch eine Mail schicken können oder ist Ihnen das zu anstrengend und könnte Ihre Opferrolle gefährden?

Naja, wer eine derartig verqueres Weltbild hat… Interessanterweise wird wenige Zeilen später wird von „Du bist Meinungsfreiheit“ gesprochen – dabei ist es ja exakt das, was man nicht will.

Entschuldigen Sie bitte, aber wer einen solchen Unfug über Peter Handke schreibt, der sollte sich einmal Gedanken über das eigene verquere Weltbild machen. Es heisst richtig: „Du bist die Meinungsfreiheit„. Die dahintersteckende Ironie ist Ihnen wohl auch nicht begreiflich zu machen. Aber verteidigen Sie nicht das Verbot der Titanicausgabe? Dann wollen Sie doch keine Meinungsfreiheit?!?

Interessanter Gedanke parallel dazu – gerade in Foren und Blogs: Diejenigen, die am lautesten nach „Demokratie“ und „Meinungsfreiheit“ rufen, sind oft identisch mit denjenigen, die repressiv oder hinterrücks agieren.

Jetzt werden Sie aber frech und beginnen mir Dinge zu unterstellen die so nicht richtig sind. Weder agiere ich repressiv noch hinterrücks. Das grenzt an „Verleubnung“. Da kann ganz leicht der Justizbus bei Ihnen vorfahren. Ich denke, daß Sie keine Kritik vertragen.

Vielleicht ergibt sich ja irgendwann einmal die Gelegenheit, den Betreiber dieses Blog „zum Abschuss freizugeben“. Selbstverständlich nur rein satirisch.

Das ist schon längst geschehen. Der „etablierte Starblogger“ „ca“ hat damit gedroht mich anzuzünden. Dabei fehlt leider seitens des geistesgestörten „ca“ jegliches Element der Satire. Nicht das ich jetzt sonderlich Angst hätte. Durch solche Vollidioten lasse ich mich nicht aus der Ruhe bringen. Kritik und auch solche Angriffe muss man schon aushalten können.
Lieber Gregor Keuschnig,

Sie sollten sich noch einmal den Kommentar von Fellow Passenger durchlesen. Am besten lesen Sie ganz langsam. Hier ein Auszug:

Ihrem Vergleich mit der „Bild“ vermag ich nicht zu folgen. Wäre der beanstandete Titel so wie er ist in „Bild“ erschienen, wäre das nicht hinnembar, weil die „Bild“ (warum auch immer) als Tageszeitung gilt und man annehmen müsste, die Aufforderung sei ernst gemeint.

Dafür braucht es keinen „Farbigen“. Den Begriff beanstandet Telegehirn völlig zurecht, denn er ist diskriminierend. Das ist er weil er die Menschen in Weiße und den Rest teilt, ohne diesem Rest zuzugestehen, verschiedener Hautfarbe zu sein.

Ich bin mir nicht ganz sicher in welche politische Schublade ich Sie einordnen soll. Aber eines ist sicher: Sie sind ein Gutmensch. Ihr Beitrag „Betrachtungen eines vermutlich Überempfindlichen„, ist ein Paradebeispiel für das moderne Gutmenschentum. Dort ziehen sie einen Vergleich zwischen Gesten von Franz Beckenbauer, die er in der aktuellen Yello-Strom-Werbung macht und einer Geste Hitlers aus den letzten Tagen des Diktators, als er im Garten der Reichskanzlei Hitlerjungen auszeichnete. Jetzt weiß ich es: Sie sind das linke Gegenstück von Kewil.


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Kurt Beck – Das ist der Jäger aus Kurpfalz, er schiesst Dir Blei in den Hals

Ob Yok jetzt eine neue Fassung bringen wird?

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Die Titanic, jene seriöse Zeitung, die uns die WM nach Deutschland brachte, hätte lieber wieder ein Fax geschickt, diesmal an den Schiedsrichter des gestrigen Halbfinals gegen Italien, anstatt sich mit dem Problem-Kurt von der SPD anzulegen. Erstens hätte es wohl mehr Spass gemacht und zweitens wäre der Problembär jetzt nicht zur Wildsau geworden. Wildsau wird Herr Beck liebevoll von Teilen der Bevölkerung in Rheinland-Pfalz genannt und so benimmt er sich auch. Er hat gegen die Satirezeitschrift Titanic eine einstweilige Verfügung erwirkt. Natürlich beim fliegenden Medienlandgericht in Hamburg. Ob es sich um einen akuten Fall von Buskeismus handelt, wird uns sicherlich Rolf Schälike berichten können.

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Die Reaktionen der Blogoshäre sind verheerend und auch die Titanic hat verkündet, daß sie Beck zu einem Maskottchen aufbauen will. Ähnlich wie Helmut Kohl, als er noch Kanzler war. Dieser war etwa 80 mal auf dem Cover und hat nie geklagt. Bei Beck scheinen die Nerven blank zu liegen und er hat sich mit seiner Klage wirklich keinen Gefallen getan.

Waldorf von Statler and Waldorf fragt sich, ob dem Kurti das Titelbild nicht groß genug ist und will wieder ein Abo der Titanic bestellen. Kungfutius findet Beck sei „verbissener, als alle iranischen Mullahs zusammen.“ Jihad Watch vermutet auch hinter allem die Mullahs und unkreativ.net vermutet eine Verschwörung. Fakty aus Polen klärt die polnischen Leser über die Humorfähigkeit der deutschen Politik auf. Hartz4all meint der Problembär würde zurückschießen und damit beweisen, daß die SPD auch noch den Humor verloren hat. Winni von Zankapfel freut sich auf das nächste Heft und fordert versteckt zum Kauf der Satirezeitschrift auf. Medienrauschen fragt sich, ob die Titanic nicht zu weit gegangen sei und meint angesichts der Forderung der SPD eine Geldstrafe gegen die Titanic zu verhängen, weil eine „Massivität der Persönlichkeitsverletzung“ vorliege: „Klar, Beck hat ja auch Masse.“

Andreas Skowronek von 37sechsBlog meint: Kurt Beck ist halt nicht Tucholsky und wundert sich das Beck geklagt hat und der Wintergarten macht den Bildungsverfall und die „Unfähigkeit unserer Justiz, metaphorische Rede als solche zu erkennen“ dafür verantwortlich, daß der Problembär KB 1 mit seiner einstweiligen Verfügung erfolgreich war. Der Wintergarten sieht den „Karikaturenvirus des Islamismus“ am Werk und prophezeit die „Errichtung riesiger humorfreier Areale, ja ganzer witzloser Erdteile.“ Alles über Berlin hingegen fordert „Titanen, blutet.“ Rauthorim dagegen sieht den ganzen Fall als ein Paradebeispiel für unglückliches und fehlerhaftes Issue-Management seitens der Berater von Kurt Beck. Begleitschreiben verirrt sich im gutmenschlichen Dickicht und versteigt sich zu einem fragwürdigen Vergleich:

Man stelle sich ein Titelbild auf der Bild-Zeitung mit einem Farbigen vor: Knallt ihn ab. Das würde von denen, die so heftig für die Meinungsfreiheit eintreten und fast kollektiv Herrn Beck Humorlosigkeit bescheinigen, bestimmt als Affront aufgefasst und zu Recht auf das heftigste bekämpft werden.

Schlimm genug, daß Begleitschreiben hier mit dem Wort „Farbigen“ die Terminologie der Rassisten verwendet. Aber egal, denn wer nicht zwischen BILD und Titanic differenzieren kann und eine solch typisch deutsche Humorlosigkeit beweist, dem ist nicht mehr zu helfen. Man merkt, die WM ist für Deutschland vorbei und nun widmen sich die Kleinbürger wieder den wirklich wichtigen Dingen. Herr Beck hat schon mal ordentlich vorgelegt.

Diesen Fall könnte man durchaus mit den Mohammed-Karikaturen vergleichen und die Politik versucht, Hand in Hand mit der Justiz, die freie Presse zu knebeln. Das ruft ja regelrecht nach einer Wiederbelebung meiner Kampagne „Du bist die Meinungsfreiheit!“

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